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Berufliche Neuorientierung eines Klienten

Klient: Herr Schmidt, 49 Jahre alt, unzufrieden mit seiner aktuellen beruflichen Situation

Situation:

 

Herr Schmidt ist seit einiger Zeit unzufrieden mit seiner beruflichen Situation und unsicher, ob er weiterhin in seiner aktuellen Firma bleiben soll oder ob es sinnvoll ist, nach Alternativen Ausschau zu halten. Er spürt den Wunsch nach Veränderung, hat jedoch noch keine klare Vorstellung, in welche Richtung er sich beruflich entwickeln möchte.

Erste Sitzung:

 

In der ersten Beratungssitzung bat ich Herrn Schmidt, mir seine aktuelle berufliche Situation zu beschreiben. Ich visualisierte alle genannten Punkte auf einem Whiteboard und erklärte ihm den "Circle of Influence", um ihm zu zeigen, welche Aspekte er direkt beeinflussen kann und welche nicht. Ich bat ihn, die genannten Punkte in diesen Rahmen einzuordnen. Diese Übung half ihm, seine aktuellen Herausforderungen zu betrachten, möglicherweise anders zu bewerten und neue Handlungsoptionen und Perspektiven zu generieren.

Aufgabe bis zur nächsten Sitzung:

 

Für die Zeit bis zur nächsten Sitzung gab ich Herrn Schmidt die Aufgabe, ein Tagebuch zu führen. Ziel war es, Klarheit darüber zu erlangen, wie es beruflich weitergehen soll. Er sollte Handlungsoptionen vorstellen, Implementierungsschritte definieren, Aufgaben und To-Dos festhalten sowie Methoden und Verhaltensweisen notieren. Ich ermutigte ihn, seine Gedanken, Emotionen, Hypothesen, Bedürfnisse und Wünsche zu verbalisieren und zu reflektieren.

Methodik:

  • Vorstellung von Handlungsoptionen: Herrn Schmidt wurde angeregt, verschiedene Möglichkeiten und Wege für seine berufliche Zukunft zu durchdenken.

  • Implementierung von Handlungsschritten: Er wurde ermutigt, konkrete Schritte festzulegen, um seine Ziele zu erreichen.

  • Aufgaben und To Do's: Definition und Priorisierung von Aufgaben, die zur Verwirklichung seiner beruflichen Ziele erforderlich sind.

  • Festhalten von Methoden und Verhaltensweisen: Reflektion über effektive und ineffektive Arbeitsweisen und Anpassung des eigenen Verhaltens.

  • Paraphrasieren (bedeutet, einen Text oder eine Aussage mit anderen Worten wiederzugeben, ohne den ursprünglichen Sinn zu verändern)und Verbalisieren von Emotionen (Gefühle und Emotionen in Worte zu fassen und auszudrücken) : Unterstützung bei der verbalen Ausdrucksweise und Verarbeitung persönlicher Emotionen.

  • Gedanken, Hypothesen (vorläufige Annahmen oder Erklärungen, die auf Beobachtungen basieren), Bedürfnisse und Wünsche: Klärung und Strukturierung von Gedanken und Wünschen im Hinblick auf die berufliche Neuorientierung.

  • Perspektivische Fragestellungen: Stellen gezielter Fragen, um neue Perspektiven und Einsichten zu fördern.

  • Zielorientierte Fragen: Unterstützung bei der Formulierung klarer Ziele und der Entwicklung einer strategischen Vorgehensweise.

Ergebnis:

 

Die methodische Herangehensweise half Herrn Schmidt, seine Gedanken zu ordnen und seine beruflichen Ziele klarer zu definieren. Die Übung mit dem "Circle of Influence" ermöglichte es ihm, die Kontrolle über seine Situation zu reflektieren und neue Wege für seine berufliche Entwicklung zu erkennen. Das Tagebuch half ihm, seine Gedanken und Emotionen zu strukturieren und eine klare Perspektive für die nächste Beratungssitzung zu gewinnen.

Nach der ersten Sitzung zur beruflichen Neuorientierung mit Herrn Schmidt, führten wir im zweiten Termin eine vertiefte Arbeit mit dem Persönlichkeitsmodell "Das innere Team" von Schulz von Thun durch.

Vorgehen:

  1. Einführung in "Das innere Team": Ich erklärte Herrn Schmidt das Konzept von "Das innere Team", das davon ausgeht, dass in jedem Menschen verschiedene innere Stimmen oder Teammitglieder existieren, die unterschiedliche Interessen, Überzeugungen und Glaubenssätze vertreten.

  2. Analyse der inneren Teammitglieder: Wir identifizierten und benannten die verschiedenen inneren Teammitglieder von Herrn Schmidt. Jedes Teammitglied repräsentiert eine bestimmte Stimme oder Perspektive in ihm, z.B. der Perfektionist, der Zweifler, der Abenteurer usw.

  3. Erforschung der Glaubenssätze: Wir gingen tiefer darauf ein, aus welchen Glaubenssätzen und Überzeugungen heraus diese inneren Teammitglieder handeln. Herr Schmidt wurde ermutigt, sich bewusst zu werden, wie diese Überzeugungen seine Gedanken, Entscheidungen und sein Verhalten beeinflussen.

  4. Reflexion und Diskussion: Wir reflektierten gemeinsam, wie die unterschiedlichen inneren Teammitglieder zusammenarbeiten oder auch gegeneinander arbeiten können, um Herrn Schmidt bei der beruflichen Entscheidungsfindung und Neuorientierung zu unterstützen.

Ergebnis und Ausblick:

Die Arbeit mit dem Persönlichkeitsmodell "Das innere Team" half Herrn Schmidt, eine tiefere Selbsterkenntnis zu erlangen und sich seiner inneren Dynamiken bewusster zu werden. Durch die Analyse der Glaubenssätze und Überzeugungen konnte er erkennen, welche inneren Stimmen ihn möglicherweise daran hindern könnten, neue berufliche Wege einzuschlagen oder Veränderungen anzunehmen.

Für die nächsten Sitzungen planen wir, anhand dieser Erkenntnisse konkrete Schritte und Strategien zu entwickeln, um Herrn Schmidt bei der Umsetzung seiner beruflichen Ziele zu unterstützen und seine innere Teamdynamik weiter zu optimieren.

Im dritten Beratungstermin mit Herrn Schmidt konzentrierten wir uns auf seine Fortschritte in der beruflichen Neuorientierung, insbesondere im Zusammenhang mit seiner Bewerbungsphase.

Aktueller Stand im 3. Termin:

  1. Fertigstellung der Bewerbungsunterlagen: Herr Schmidt hat seine Bewerbungsunterlagen vollständig überarbeitet und optimiert. Dies umfasst Lebenslauf, Anschreiben und eventuell erforderliche Zeugnisse oder Referenzen.

  2. Versand erster Bewerbungen: Er hat bereits mehrere Bewerbungen abgeschickt und ist aktiv in der Suche nach neuen beruflichen Möglichkeiten.

Besprechung und Unterstützung:

  1. Feedback zu den Bewerbungsunterlagen: Wir haben die überarbeiteten Bewerbungsunterlagen gemeinsam durchgesehen und gegebenenfalls letzte Anpassungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass sie optimal auf die angestrebten Positionen zugeschnitten sind.

  2. Ermutigung und Motivation: Ich habe Herrn Schmidt ermutigt und in seinem Engagement bestärkt, indem ich seine Fortschritte und den mutigen Schritt der Bewerbungsweg anerkannte.

  3. Weitere Schritte und Unterstützung: Für die nächsten Schritte haben wir konkrete Maßnahmen besprochen, wie die Verfolgung der Bewerbungen, das Vorbereiten auf mögliche Vorstellungsgespräche und das Halten eines positiven und fokussierten Mindsets.

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Zielorientierung und Zukunftsausblick:

Herr Schmidt hat bereits wichtige Schritte unternommen, um seine berufliche Situation aktiv zu verändern. Die Arbeit mit "Das innere Team" und die Reflexion über seine Glaubenssätze haben ihn dabei unterstützt, die nötige Klarheit und Selbstsicherheit für diese Phase zu gewinnen. 

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